Die Begriffe der Geschichte: Kontrol­lierte Voka­bu­lare und Sach­be­griffs­res­sourcen für die digi­tale histo­ri­sche Arbeit


Vortragsreihe: Von Büchern zu Bytes. Die digitale Transformation in der Geschichtswissenschaft.

Termin25. April 2025
Vortra­gendeFelix Köther (Herder-Institut für histo­ri­sche Ostmitteleuropaforschung)
OrtOnline (Zoom)
Webseitehttps://4memory.de/task-areas/task-area-4-data-literacy/veranstaltungsreihe-from-books-to-bytes/

Die Nutzung von Norm­daten und kontrol­lierten Voka­bu­laren ist längst ein zentrales Krite­rium für die Qualität geis­tes­wis­sen­schaft­li­cher Forschungs­daten und eine Voraus­set­zung FAIRer Daten. Neben Personen- und Orts­da­ten­banken (Gazet­teers) stehen dabei insbe­son­dere Sach­be­griffe und sach­be­zo­gene Klas­si­fi­ka­ti­ons­sys­teme im Fokus.

Gerade Sach­be­griffe und Begriffs­sys­teme im Allge­meinen sind aus Sicht histo­ri­scher Diszi­plinen jedoch heraus­for­dernd: Erstens gibt es zwar zahl­reiche Voka­bu­lare zum kultu­rellen Erbe, zur Archäo­logie, zu den Sozi­al­wis­sen­schaften oder spezi­fi­schen Themen­be­rei­chen, die auch histo­ri­sche Aspekte abde­cken. Zu vielen weiteren Arbeits­be­rei­chen und auch aktu­el­leren Themen und Theo­rie­kom­plexen liegen jedoch schlicht keine Norm­vo­ka­bular-Ressourcen vor, die ad hoc und als Linked Data einbe­zogen werden könnten. Zwei­tens erfüllen auch die vorhan­denen kaum spezi­fisch histo­ri­sche Bedarfe: Fragen der Histo­ri­schen Semantik und histo­ri­scher Seman­tiken im weitesten Sinne, allen voran der Wandel und die Histo­ri­zität von Bezeich­nungen und Begriffen mit ihrem jewei­ligen Bedeu­tungs­in­halt und ‑umfang werden in der Regel nicht berück­sich­tigt. Drit­tens sind auch die metho­disch-theo­re­ti­schen Grund­lagen – von der Begriffs­theorie bis hin zu infor­ma­ti­ons­wis­sen­schaft­li­cher Theorie und Praxis – kein Bestand­teil der histo­ri­schen Ausbil­dung und vieler späterer Arbeits­felder, was die vorhan­denen Desi­de­rate bereits ein Stück weit erklärt.

Die Onlin­ever­an­stal­tung wird in zwei Teile geteilt sein: Der erste Teil führt grund­le­gend ein in die Bedeu­tung von Norm­vo­ka­bu­laren und Begriffs­sys­temen für die histo­ri­sche Arbeit und stellt spezi­fi­sche histo­ri­sche Bedarfe, Heraus­for­de­rungen und Erfah­rungs­werte zur Diskus­sion. In einem zweiten Teil werden konkrete Orien­tie­rungs­hilfen und Anlauf­stellen für die Recherche oder die Entwick­lung eigener Sach­be­griffs­res­sourcen aufge­zeigt. Beglei­tend wird ein konziser Online-Ratgeber bereit­ge­stellt werden, der über die Veran­stal­tung hinaus Orien­tie­rung bieten und zentrale Fragen zu diesem Thema beant­worten soll.

Wenn das Einver­ständnis der Vortra­genden vorliegen sollte, wird die Veran­stal­tung entweder auf Zenodo oder auf YouTube im Nach­gang veröffentlicht.

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