Unsere Vorträge auf der Digimet 2017:
Geschichtswissenschaften im digitalen Zeitalter
Am Montag und Dienstag dieser Woche haben Historikerinnen und Historiker in Berlin auf der Tagung “Quellen und Methoden der Geschichtswissenschaft im digitalen Zeitalter. Neue Zugänge für eine etablierte Disziplin?” Chancen, Probleme und Herausforderungen für die Weiterentwicklung der historischen Geisteswissenschaften diskutiert und insbesondere die Fragen adressiert, wie und warum sich der „Werkzeugkasten“ der Geschichtswissenschaft im Zeitalter der Digitalität verändert hat bzw. verändern sollte.
Wir, Yvonne Rommelfanger und Marina Lemaire, stellen nun unsere Vortragsfolien zur Verfügung.
Marina Lemaire sprach im Panel 4: Digitale Infrastrukturen, Finanzierung und rechtliche Bedingungen darüber wie man “Geburtsfehlern” von Forschungsprojekten mit digitalen Komponenten durch Forschungsdatenmanagement vorbeugen könnte. Mittels einer praxisorientierten Einführung in die Erstellung eines digitalen Forschungskonzeptes in den Geschichtswissenschaften wurden relevante Terminologien wie z.B. Forschungsdatenmanagement, Datenmanagementplan eingeführt und erläutert, welche positiven Effekte Forschungsdatenmanagement haben kann. Anhand typischer Arbeitssituationen (Planung, Antragstellung, Quellenbearbeitung, Publikation und Archivierung) wird aufgezeigt, wie der Forschungs- und Datenmanagementprozess ineinander verschränkt sind. Des Weiteren wurde darauf eingegangen, was die DFG von Drittmittelprojekten erwartet und welche finanzielle Mittel
für den nachhaltigen Umgang mit Forschungsdaten eingeworben werden können.
Folien zum Vortrag: “Geburtsfehlern” durch Forschungsdatenmanagement vorbeugen!? Anleitung für die Entwicklung eines digitalen Forschungskonzeptes in den Geschichtswissenschaften
Yvonne Rommelfanger trug mit ihrem Vortrag zum Panel 5: Neue Arbeitsweisen und die Herausforderungen der Interdisziplinarität bei. Anhand des Projektes “Digital Atlas of European Historiography since 1800″ erläuterte sie, wie in einem Team von Historikern, Informatikern und Kartographen Kompetenzen zur Erstellung von Workflows, Datenmodelle, Module und Schnittstellen für den Aufbau eines historisch-geographisches Informationssystem gebündelt werden. Für die Daten werden neue Komponenten in die virtuelle Forschungsumgebung FuD implementiert, die eine geographische Aufbereitung historischer Datensätze ermöglicht. Ebenso wird ein geographisches Präsentationssystem auf Basis von OpenSource-Software aufgebaut und mit einer Schnittstelle an FuD angebunden. So entsteht für den Atls ein frei zugängliches, webbasiertes historisch-geographisches Informationssystem zur europäischen Historiographiegeschichte. Die gemachten Entwicklungen stehen gleichzeitig immer unter den Gesichtspunkten der Nachnutzbarkeit und Übertragbarkeit auf weitere historische Projekte, die die entwickelten Prozesse und Werkzeuge für ihre Daten dann verwenden können.
Folien zum Vortrag: Der Aufbau projektunabhängiger historisch-geographischer Informationssysteme: Teamarbeit von Historikern, Kartographen und Informatikern